Pfarrkirche Mels

Die älteste Gebetsstätte von Mels steht auf einer leichten Anhöhe mitten im Dorf. Sie weist eine Geschichte von über 1000 Jahren auf. Wertvolle archäologische Funde im Innern des Gotteshauses wiesen auf einen Opferkult in vorchristlicher Zeit hin. Die früheste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Mels datiert vom Jahre 850. Das erste Gotteshaus aber reicht zweifellos ins 4. bzw. 5. Jahrhundert zurück.

Im Laufe der Jahrhunderte entstanden immer wieder neue, grössere Gotteshäuser, bis schliesslich auf Drängen des Bischofs von Chur und der katholischen Landvögte der Abt von Pfäfers ersucht wurde, seine baufällige Kirche in Mels durch einen Neubau zu ersetzen.

Die heute noch bestehende barocke Kirche wurde am 14. Mai 1732 eingeweiht, nachdem die Bevölkerung bewundernswerte Beiträge und Frondienste geleistet hatte.

Erwähnenswert sind im Innern die barock empfundenen Deckengemälde von August Meinrad Bächtiger und die grosse Wetterglocke im alten Turm, die auch heute noch bei drohenden Gewittern läutet, um das Unheil zu vertreiben.

Unter der Grabplatte des rechten Seitenaltars befindet sich der Leib der Katakombenheiligen Amantia, der 1754 dem Melser Landammann und seiner Frau in Rom geschenkt wurde. In einer grossen Prozession brachten sie diese Reliquien nach Mels, wo die heilige Martyrerin heute zusammen mit den Kirchenpatronen Petrus und Paulus als Schildhalterin das Kirchgemeindewappen mit Schlüsseln und Tauben schmückt.

Die Sankt-Peter-und-Pauls-Kirche in Mels besitzt mit 41 Registern die grösste Orgel im Bezirk Sargans. Seit der neuesten Renovation ist die Kirche, die wie andernorts alle Petruskirchen an einer grossräumigen geographischen Gabelung steht, an Samstag- und Sonntagabenden beleuchtet und im ganzen Talkessel als leuchtendes Zeichen der ewigen Werte unseres Lebens zu sehen.

Zusammen mit dem stattlichen, dreigeschossigen Giebelhaus des Pfarrhofs, der mit der Kirche unter eidgenössischem Denkmalschutz steht, und im Jahre 1768 vom Abt von Pfäfers erbaut wurde, besitzt Mels eine einmalige Idylle von seltener Harmonie und Schönheit.

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Pfarreiheim Mels

Adresse:
Pfarreiheim Mels
Kirchstrasse 21
8887 Mels

Anfragen und Reservation über das Pfarreisekretariat Mels

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Dorfkapelle Mels

Die Kapelle „Unserer Lieben Frau im Dorf“ wurde 1670 erbaut, aber erst 21 Jahre später, am 30. Mai 1691 eingeweiht. Ausgrabungen haben ergeben, dass an gleiche Stelle zwar bereits vorher  eine kleine Kapelle gestanden haben muss, jedoch kann nicht mit Gewissheit auf das Alter der ursprünglichen Kapelle geschlossen werden. Die jetzige Kapelle wurde zum Dank für die Verschonung vor der Pestepidemie, die von 1611-1639 wütete, erbaut.

Da es sich um eine private Kapelle handelt, erreicht man den Glockenturm mit seinen 2 Glocken nur über die Privatwohnung. Die wertvolle Marienstatue im Inneren hat eine bewegte Vergangenheit, da sie zur Reformationszeit im Zuge des Bildersturmes aus der Kirche in Weisstannen entfernt wurde. Die Bewohner wollten die Statue in der Seez versenken und vernichten, wurde aber dann in Mels von treuen Gläubigen aus dem Wasser gerettet. Sehenswert sind auch die tollen bunten Seitenfenster.

Kapuzinerkloster Mels

Mels ist stolz auf das Kapuzinerkloster, das am 11. Oktober 1654 durch den Churer Bischof geweiht wurde. Das Konzil von Trient (1545-63) hatte den Reformbestrebungen auch im Sarganserland mächtigen Auftrieb gegeben. Viele Kapellen gehen darauf zurück, auch das Kapuzinerkloster Mels.

Da in der Landvogtei Sargans in der ersten nachreformatorischen Zeit bei der ländlichen Bevölkerung eine Festigung im alten Glauben dringend nötig war, forderten die katholischen Orte der Eidgenossenschaft eine Niederlassung der Kapuziner im Sarganserland. Sie standen bei der armen Landbevölkerung als Pioniere der Festigung und Erneuerung des alten Glaubens in hohem Ansehen. Schliesslich obsiegte unter den verschiedenen Gemeinden, die sich um das Kloster bemühten, der Standort Mels.

Das Kloster wurde mit Mitteln der katholischen Orte, der sarganserländischen Gemeinden und sogar mit einer Sammlung in der Erzdiözese Mailand ermöglicht. Es wurden im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Renovationen durchgeführt, die bedeutendste und nicht unbestrittene in den Jahren 1964/65. Damals gelangten erstmals im Sarganserland die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Anwendung. Der Altar wurde unter den Chorbogen gestellt. Daneben brachte man den Ambo an, und im Seitenaltar bewahrt man die Eucharistie auf. Die Altäre wurden herausgenommen und die alten Bilder an den freien Wänden festgemacht.

Das bedeutendste Bild mit Karl Borromäus stammt von 1610. Es ist mit 24 Episodenbildern aus dem Leben des Heiligen umrahmt. Die segensreiche Wirksamkeit der Kapuziner ist unbestritten. Im Kloster selber standen sie den Menschen beratend zur Seite, feierten Gottesdienste und nahmen die Beichte ab. Seit Jahrhunderten treten sie als Aushilfe in den Pfarreien auf.

Auch in den Pfarreien des Oberlandes, im Fürstentum Liechtenstein sowie in den Gemeinden Gams, Wildhaus und Alt St. Johann waren die einfachen Mönche von Mels immer gerne gesehen. Ihren seelsorgerischen Dienst erwiesen sie auch der Bevölkerung in der Diaspora der Bünder Herrschaft, und nachhaltig wirkten sie in den Gemeinden des Domleschg und rund um Obervaz.

Beim heute herrschenden Priestermangel kommt ihrem unermüdlichen Seelsorgeeinsatz erst recht grosse Bedeutung zu. Es ist zu hoffen, dass die Mönche in der braunen Kutte noch recht lange das Strassenbild von Mels prägen und sie in Zukunft ihre Dienste in den Pfarreien weiterhin anbieten können.

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Kapelle Butz

Sie ist die jüngste Kapelle in der Pfarrgemeinde Mels. Die erste Schenkung an einen Fond zum Bau einer Kapelle am Vorderberg im Betrage von 5800 Fr. geschah durch Ungenannt im Jahre 1892. Bis zum Jahre 1938 stieg der Baufond auf 50000 Fr. Aber die Bewohner konnten sich lange nicht einigen über den Bauplatz. Am 4. November 1928 wurde von der Kirchgenossen- versammlung beschlossen, die Kapelle am jetzigen Bauplatz auf „Lütschbord“ zu errichten.

Im Jahre 1936 beschlossen die Kirchgenossen, unter eigener finanzieller Verantwortung die Kapelle zu bauen und zu unterhalten. Architekt Johannes Scheier, St. Gallen, führte den Bau in den Jahren 1938/39 aus. Die Totalkosten kamen auf 43835 Fr. zu stehen. Die Wahl des Ortes mit dem Blick auf die Falknis-, Gonzen- und Alvierkette, unten auf die Seez- und weite Rheinebene, im Rücken auf den Melserberg, war sehr glücklich. Auch die Baukörper, Turm, Vorhalle und Hauptbau verbinden sich zu einem schönen Dreiklang.

Die Schmucklosigkeit des Baues zeigt Verwandtschaft mit dem Schlosse Sargans und der fernen Kapelle St. Georgen bei Berschis.

Die Kapelle wurde von Ferdinand Gehr ausgemalt mit einem Kostenaufwand von 5000 Fr. An der innern Rückwand kniet der hl. Antonius von Padua. Das Altarbild zeigt in der Altarnische Gestalten des Fegfeuers. Als Hauptbild prangt die Verklärung Christi. Die ganze Komposition der Bilder stellt die leidende, streitende ( durch Johannes den Täufer ) und die triumphierende Kirche dar. Die Wandbemalung zeigt Bilder aus dem Leben Christi: die Heimsuchung Mariä bei Elisabeth, die Verkündigung der Hirten, die Geburt Christi, die Flucht nach Ägypten und die Schmerzensmutter.

Am 3. September 1939 fand die feierliche Weihe der Kapelle durch den hochwürdigsten Bischof Josephus Meile von St. Gallen statt.

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Kapelle Vermol

Diese kleine Bergkapelle wurde der Muttergottes und der heiligen Katharina geweiht. Das Altarbild zeigt diese heilige Kirchenpatronin, von der Gottesmutter ist eine geschnitzte Statue in diesem Gebetsraum aufgestellt.

Seit 1789 können die Einwohner des Weilers Vermol, das eines der höchstgelegensten im Kanton St. Gallen ist und bereits 1515 urkundlich erwähnt wird, an diesem Ort die Messe feiern. Eine gediegene Holzdecke ziert seit 1936/37 das Innere, ein neues Dach mit Turm aus Lärchenschindeln seit 1980 das äussere dieses Gotteshauses.

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Kapelle Mädris

Die 1840 auf einem kleinen Felssporn errichtete, nach Norden ausgerichtete Kapelle ist dem heiligen Michael geweiht. Die beiden Glocken wurden 1733 von Johannes Füssli in Zürich und 1858 von Grasmayr in Feldkirch gegossen. 1938 erhielt es die neuen Glasfenster von A. Stärkle und A. Kübele aus St. Gallen.

Bei Renovierungsarbeiten 1952 fand sich im Kupfertürmchen ein Schriftstück mit Datum vom 28. August 1891, das Hinweise über die damaligen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse geben sollte.

Eine entsprechende neue Urkunde wurde dann auch aktuell für 1952 angefertigt und, bereichert mit einer Gedenkmünze der Heiligsprechung von Landesvater Niklaus von der Flüe, durch den Spenglermeister Ernst Gmünder in die neue Turmkugel eingeschlossen.

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Kapelle St.Martin

Weil der heilige Martin nicht nur der Schutzpatron der Kriegsdienstverweigerer ist, sondern auch der Beschützer des Viehs, wurde ihm die Kapelle geweiht an der Strassengabelung nach Mädris und zur Festung Castels oberhalb des Dorfes Mels in diesem Weiler, das schon 1371 urkundlich erwähnt ist.

Hier zieht jedes Jahr das Vieh vorüber auf die Alpen und kehrt im Herbst reichgeschmückt auf demselben Weg ins Tal zurück. Kein Wunder, dass sich die bäuerliche Bevölkerung in dieser Kapelle im Sommer immer wieder zu Messfeiern versammelt hat, ist ihr doch das Wohlergehen der Tiere auf den Alpen ein grosses Anliegen.

Als die Kapelle im engen Weiler zu einem Verkehrshindernis wurde, ist sie kurzerhand um zwei Meter zur Seite verschoben worden. Die St. Martins-Kapelle beherbergt einen wunderschönen Flügelaltar, der aus dem Schloss Gräpplang stammt.

Er wurde 1595 gemalt und zeigt die Wappen von Balthasar Tschudi von Gräpplang und seiner Frau Elisabeth Brändli von Schänis. Interessant sind noch die fratzenartigen Gebilde, die das Gebälk mit seinen Pfettendreiecken beim vorgezogenen Dach verzieren, sowie die geschnitzten Docken aus der Pfarrkirche Mels, die am Betgestühl angebracht sind.

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