Pfarrkirche Heiligkreuz

Am 25. Oktober 1970 weihte Bischof Josephus Hasler die Pfarrkirche St. Joseph in Heiligkreuz feierlich ein. Sie ist ein sakraler Rundbau und die erste neue Kirche, die in liturgischer Hinsicht den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils nachkam. Sie hat die Funktion eines seelsorgerlichen Zentrums mit Pfarreisaal, Gruppenräumen, Bühne und Kindergarten. Klare Formen und gut gewählte Materialien zeichnen das Innere des Gotteshauses aus.
Zum rötlichen Fussboden aus Melsersteinen passt der Altar aus geschaffenem Colombey-Marmor. Altar, Ambo, Sedilien, Tabernakel und Kruzifix sind Werke des Liechtensteiner Künstlers Georg Malin. Die Taufkapelle hinten in der Kirche ist ein weiteres Novum dieser modernen Kirche. Zwölf Jahre nach der Weihe erhielt die Sankt-Josephs-Kirche eine 24 Register aufweisende Orgel, die weitgehend durch Verzicht der Organisten auf Lohn finanziert werden konnte. Die Bemühungen um eine eigene Kirche in Heiligkreuz reichen bis in den Zweiten Weltkrieg zurück. Durch den 10 Rappen-Verein wurde ein finanzieller Grundstein für eine neue Kirche gelegt. Nach der Schaffung einer zweiten Kaplaneistelle in Mels wurde in Heiligkreuz in einer Militärbaracke Gottesdienst gehalten. 1968 genehmigten die Kirchgenossen den notwendigen Baukredit, und am 6. Juni 1970 zog die Heiligkreuzer Schuljugend die vier gestifteten Glocken in den Turm hinauf.

Als Glockenstifter waren in Erscheinung getreten: Anton Good sel. Erbengemeinschaft, die auswärts wohnenden Melser, die Weinbaugenossenschaft mit der Vinzenzglocke und das Fest Rgt 20 mit der Barbaraglocke. Seit Pfingsten 1998 befinden sich an der Wand der Sankt-Josefs-Kirche 13 Bildtafeln mit spätmittelalterlichen Fresken, die früher die Kapelle in Oberheiligkreuz schmückten. Die Bilder zeigen den Kindermord zu Bethlehem, die Jakobslegende, Barmherzigkeitsbilder, das Gastmahl der Reichen und eine Gruppe von Heiligen. Diese Fresken aus dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts fanden schon immer hohe Beachtung und gelten auch heute noch als wichtige Zeugen der spätgotischen Bilderkunst nördlich der Alpen. Trotz der Selbständigkeit der Sankt-Josefs-Pfarrei ist sie mit der Mutterpfarrei Mels insofern engstens verbunden, als die Toten von Heiligkreuz auf dem Friedhof von Mels bestattet werden.

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Kapelle Oberheiligkreuz

Die gotische Kapelle (die beiden zugemauerten Spitzbogenfenster in der Ostwand sind noch zu erkennen) machte 1906 Schlagzeilen, als Konrad Escher hier einen ganzen Zyklus von bemerkenswerten mittelalterlichen Wandfresken entdeckte. Die Stiftungsurkunde vom 19. Januar 1500 gibt nicht nur Zeugnis von der Kapelle, sondern auch vom Ortsnamen „Tschervingen“, wie Heiligkreuz damals genannt wurde.

Da aber die Fresken, die sich heute in der Pfarrkirche Heiligkreuz befinden, eine ähnlichkeit mit solchen aus dem 13. Jahrhundert im oberitalienischen Aquilea haben, darf über das Alter der Kapelle spekuliert werden.

Die Fresko-Szenen aus dem Leben des Heiligen Jakobus des Älteren lassen zumindest einen Zusammenhang der Heiligkreuzer Kapelle mit dem Pilgerweg von Einsiedeln nach Santiago de Compostella in Spanien vermuten. Immerhin ist in der Dorfkirche von Sargans der Heilige Jakobus ebenfalls in einem Kirchenfester abgebildet. Die Heiligkreuzer Kapelle war möglicherweise eine der Pilgerkapellen auf dem Weg der Österreicher und Süddeutschen nach Einsiedeln, dem Ausgangspunkt der Wallfahrten nach Spanien. Vielleicht käme gar dem heutigen Hotel Kreuz die Funktion eines Hospizes zu.

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Kapelle Tils

An der Stelle, wo heute die Kapelle von Tils steht, so weiss man von alters her zu berichten, habe man zu gewissen Zeiten in der Nacht ein Lichtlein im Freien flimmern gesehen. Der fromme Sinn der damaligen Zeit sah in diesem schimmernden Lichtlein ein Zeichen von oben, dass an dieser Stelle ein religiöser Gegenstand zur Verehrung möchte aufgestellt werden. Darauf wird daselbst ein gemauertes Bildstöcklein errichtet, darin das Bild Maria zum guten Rat aufgestellt… Nach und nach sammelten sich dann aus der zerstreuten Ortschaft fromme Frauenspersonen, namentlich solche, die an Sonn- und Feiertagen wegen der Besorgung der Kinder und des Hauswesens gehindert waren, die Kirche zu besuchen, und verrichteten vor dem Marienbild ihr andächtiges Gebet.“

Zu diesem Marienbild setzten eigentliche Wallfahrten ein, immer lauter wurde der Ruf nach einer Kapelle, und 1768/69 konnte sie durch Spenden von Tilser Bürgern gebaut werden. Heute noch befindet sich dieses Marienbild in der Kapelle. Eine Kostbarkeit seltener Art ist jenes Bild, das die Rettung von Schmied Josef Grünenfelder, dessen Sohn Friedli und des Knechtes Johann Jakob Ackermann aus den Fluten der die Gegend überschwemmenden Seez zeigt. Die Turmkugel von1898 stammt von Ulisse Premalami aus Chiavenna. Das Kapellfest an Mariä Verkündigung wird bis auf den heutigen Tag gefeiert.

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Kapelle Ragnatsch

Die Verbreiterung der Staatsstrasse Flums-Mels im Jahre 1951 führte zum Abbruch der alten Bruderklausenkapelle in Ragnatsch und zu einem Neubau rund 200 m östlich des alten Standortes. Das Türmchen ist für unsere Gegend einmalig, weil die Glocken wie in der Südschweiz im offenen Glockenstuhl hängen. Den Hauptschmuck im Inneren bilden die sieben grossen Medaillons, die dem Besucher das Geheimnis vor Augen führt, in das sich einst
unser Landesvater vertieft und aus dem heraus er sein Leben gestaltet hat: das Rad mit den sechs Speichen, die zur Mitte bzw. nach aussen weisen. Im 18. Jahrhundert war die Kapelle zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit, der Mutter Gottes und des heiligen Bruder Klaus gestiftet worden.

Benedikt Bochsler, Fürstabt von Pfäfers, hatte die Kapelle am 5. November 1775 feierlich eingeweiht. Der amtierende Landvogt auf Schloss Sargans, Johann Melchior Bucher, schenkte der Kapelle eine Kapsel mit einer Reliquie des seligen Bruder Klaus, um damit die Verehrung des Innerschweizer Eremiten im Sarganserland anzufachen, in einem Land, das Niklaus auf seinem Weg zur Schlacht von Ragaz anno 1446 wohl durchquerte. Speziell in den beiden Weltkriegen erfreute sich die Kapelle eines wachsenden Besuchs, galt es doch Bruder Klaus anzuflehen, dass das Land vom Krieg verschont bleiben möge. Am Sonntag nach dem Eidgenössischen Bettag zieht man, den Rosenkranz betend, anlässlich des Bruderklausentages zu seiner Kapelle, um hier an einer Friedensandacht mit Predigt zum Landesvater zu beten.

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